Griechenland 2020

"Braune Füsse in Sandalen!" Eine 10-wöchige Sommerferienreise.

Tja, eigentlich reise ich ja gerne im Winterhalbjahr und geniesse den Sommer dann eher in der Schweiz, wo ich auch gerne ein bisschen "jobben" würde.

Doch dieses Jahr ist anders. Ein bisschen Lockdown, ein bisschen weniger Jobs, ein bisschen ... mühsam.

Nach Griechenland wollte ich schon seit langem wieder mal. Und am liebsten in der warmen, ja heissen Jahreszeit. Mitten im Sommer, so Juli, August und September.

"Hat es da nicht unheimlich viele Touristen?" Nein, dieses Jahr nicht. Ich traf einen einzigen "Overlander" Truck und auch sonst fast keine Wohnmobile. Die einzigen die noch ein bisschen vertreten waren, waren die Italiener.

Soweit gut. Los geht's!

Sommerhitze.

Meine Route geht über Italien nach Brindisi und von da mit der Fähre in gemütlichen... 8 Stunden nach Igoumenitsa, eben in Griechenland.

Der Weg ist das Ziel und ich nehme mir auch für Italien Zeit. Ich war noch nie in Rom und eben auch nie in Athen.

Zuerst kommt Florenz. Hier stehe ich auf einem Parkplatz, nahe der Stadt. Sowohl zu Fuss als auch mit dem Velo einigermassen nahe des Ponte Vecchio.

Wunderschön und herrlich sommerlich. Das ist wieder mal genau das Richtige. Draussen essen, schlendern und sich die Stadt anschauen.

Meist lasse ich mich auch treiben, aber dennoch besichtige ich auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

In diesem kleineren Innenhof habe ich zu Nacht gegessen und wie man sieht, findet hier das Leben draussen statt.

Sich treiben lassen, heisst hier... bei den wirklich tollen Strassenmusikanten, hinsetzen, zuhören, applaudieren und auch ein Trinkgeld abgeben. Sehr schön. SEHR.

Zur Abwechslung mal Strand. Hier ein Stellplatz im Grossetto. Ein Stoppelacker mit Dusche, 5 Minuten zum Strand, eine Imbissbude und eine Strandbar. Perfekt.

Man sieht, des ist Mitte Juli, und wirklich nicht überlaufen mit Touristen. Ha, ha... richtig einsam.

Geschnetzeltes, Tomaten, Wein, Salz und Pfeffer.

Dazu... kurze Hosen, Sandalen und Wärme.

Meist lade ich den Platzwart zu einem kleinen Apéro ein. Dafür fährt er auch mal mit dem Fiat Panda vor und wir besuchen eine entferntere Strandbar. Salvatore, ein herzlicher Typ!

Und hier bin ich, nach einigen Tagen am Strand, bereits in Rom.

Roma, kein Campingeldorado, klar. Ich finde einen teuren Parkplatz, etwa 6 KM vom Zentrum entfernt. Hier ist die Kneipe in der Nähe. Est mal ein Bierchen, es ist heiss und die Fahrt durch die Vororte von Rom war anstrengend.

Das Kolosseum. Ich kaufe kein Ticket, kann somit nicht hinein und zur Zeit und wahrscheinlich immer, - eine Grossbaustelle.

Da hat mir das zweitgrösste Kolosseum der Welt in Tunesien, - el Djem - , besser gefallen. Haha....

Und weil heute mein Geburtstag ist, werde ich natürlich auswärts essen gehen und freue mich , denn geeigneten Ort zu suchen.

Zuerst Apéro, dann Essen. In einem kleinen Restaurant in einer Seitenstrasse finde ich noch den letzten Platz am Trottoirrand, genau wie ich es mir vorgestellt hatte.

Ein weiterer Gratis-Parkplatz in der Stadt Bari. Dazu muss ich sagen, dass ich eigentlich lieber einen Wildplatz am Strand hätte. Aber ... heute sind diese Küsten einfach zugebaut und man findet die einsamen Plätze nur mehr im Landesinnern.

Ein kitschiger Laden mit lokalen (Touristen)produkten. Gleichwohl schön anzuschauen.

Und dann also in Brindisi. Südlichster Hafen mit Verbindung nach Griechenland. Ich wähle die kürzeste Seeroute, die am preiswertesten ist. Nur 8 Stunden Überfahrt und damit auch keine Notwendigkeit für eine teure Kabine.

Haha, ich bin der einzige Tourist. Der Rest sind die LKW's aus Italien, Griechenland, Bulgarien, Montenegro, etc.

Ehrlich gesagt... gegen ein paar Reisende hätte ich nichts.

Ich werde am Abend in Igoumenitsa ankommen und hoffe auf einen problemlosen "Corona" Eintritt.

Das ist dann auch absolut problemlos vonstatten gegangen. Man musste 48 Stunden vorher einen QR Code anfordern und mit diesem konnte man einfach Einreisen.

Für die Ankunft musste ich eine Adresse angeben, von wegen Tracking und so. Ich habe mir den Camping Elena bei Plataria ausgelesen. Die erste Nacht verbringe ich zwar auf einem Ausstellplatz unweit der Strasse, aber am nächsten Morgen fahre ich nach Plataria und geniesse erst mal den Camping "Elena" mit seinem hervorragenden Restaurant.

Wirklich herrlich und ich bleibe gleich 3 Tage. Baden, mit dem Velo in das nahegelegene Dorf, fein Essen... ankommen.

Aufgrund einer Empfehlung von Freunden, Karin und Heinz, besuche ich die Insel Lefkada. Schöne Strände , blaustes Meer.

Ich geniesse die Tage und kaufe mir einen Strandschirm. Ich bin ein richtiger Tourist, ha, ha...

Nach ein paar Sonnenuntergängen alleine, brauche ich jeweils wieder ein bisschen "geistige und optische Nahrung". Dies kriege ich in Hafenstädtchen wie hier in ... wie hiess es nochmals... Λευκάδα.

haha, und hier kommt "Nochos Beach Bar". Ein wunderschöner Strandplatz mit eben dieser netten Bar und einem schönen Strand. Er liegt genau gegenüber von Patras und ist ein bisschen in der "Pampa".

Gratis stehen und gleichwohl die Stranddusche benutzen. Die Leute sind sehr nett und gastfreundlich und oft schwatze ich mit den Barbetreibern, dem lokalen Taxifahrer und ... einfach allen die da so sind.

Hier fahre ich über die "Rio-Andirrio - Brücke". Ich bin fasziniert von diesem Bauwerk und informiere mich vor der Überfahrt nach der Geschichte. (Quelle Wikipedia)

Die Rio-Andirrio-Brücke führt über die Meerenge von Rio-Andirrio (Στενό Ρίου-Αντιρρίου), die den Eingang zum Golf von Korinth bildet. Sie wurde 2004 eröffnet und verbindet Andirrio am Nordufer mit Rio auf dem Peloponnes, acht Kilometer östlich von Patras. Sie erregte Aufsehen, weil es lange für unmöglich gehalten wurde, eine Brücke in einem Erdbebengebiet über eine 2,5 km breite und 65 m tiefe Meerenge ohne stabilen Boden zu bauen.

Die Planung musste daher folgenden Kriterien und Lastannahmen entsprechen:

  • Gründung in 65 m Wassertiefe auf nicht tragfähigem Boden;
  • Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterskala;
  • tektonische Verschiebungen der Pfeiler bis zu 2 m in jegliche Richtung im Laufe der geplanten Lebensdauer der Brücke von 120 Jahren;
  • Anprall eines unbeladenen 180.000 tdw Tankers mit 16 Knoten;
  • Anprall eines beladenen 80.000 tdw Schüttgutfrachters mit 16 Knoten;
  • Windgeschwindigkeiten am Fahrbahndeck von 180 km/h (50 m/s), was bedeutet, dass Windkanaltests die Flatterstabilität des Decks bis zu Windgeschwindigkeiten von 266 km/h (74 m/s) nachweisen müssen.

So vergeht ein Nachmittag. Ich habe so um die 20 Taschenbücher dabei. Und nicht selten, lese ich eines pro Tag. Sie werden mir "ausgehen".

Ich sollte mir Gedanken über diese modernen "elektronischen" Bücher machen. E- Book's heissen die Dinger glaube ich.

Ich besuche Olympia. Yeah!

HIER fanden die Spiele statt. Und zwar alle 4 Jahre, von ca. 750 v. Ch. an. 1200 Jahre lang! Stellt Euch mal das vor. 1200!! Ich grüsse alle (Sportler)!

Es ist richtig heiss. Aber das freut mich und ich komme meinem Motto, "braune Füsse in Sandalen" schon recht nahe.

Und hier bin ich in "Kalo Nero". Ein hübscher Ort an der Westküste des Peleponnes.

Und der Wohnort von Christine und Thomas aus der Schweiz. Ich habe Ihre Adresse von Freunden bekommen und ich erlaube mir, mich bei Ihnen "anzumelden".

Hier sind die beiden. Ich werde herzlichst empfangen, obwohl wir uns ja nicht kennen. Christine und Thomas sind nach Kalo Nero ausgewandert und besitzen ein hübschen, blitzsauberes Haus auf einem stattlichen Grundstück. Wirklich nicht schlecht und ich beneide die beiden ein bisschen. Wärme, Sonne, einfaches und preiswertes Leben. Und dennoch nicht am A... der Welt.

Und weil es so schön ist, bleibe ich schlussendlich etwa eine Woche. Wir gehen gemeinsam Essen und von Ihnen lerne ich die griechischen Ausdrücke für die entsprechenden Speisen. Und vor allem wird alles ausprobiert.

Meist bin ich am Tag am Strand, fahre mit dem Velo, werke ein bisschen und halte einen Schwatz mit den netten Italienern, die ich als Nachbarn habe. Am Abend kommen Christine und Thomas mit dem Auto und wir fahren in besonders schöne oder typische Restaurants. Einmal sind wir auch an einer "Bouzouki-Nacht" und ein anders Mal besuchen wir einen Sonntagsmarkt in den Bergen. Einfach herrlich und ich lerne manches über Griechenland von Ihnen.

Nochmals vielen Dank dafür!

Kalo Nero.

Taverne mit Bouzouki Band.

Sonntagsmarkt.

Eines Tages breche ich auf und als nächstes Ziel kommt wieder eine schöne Ausgrabung. Der Weg dorthin ist einsam und heiss. Und vor allem hat es immer wieder enge Stellen für den Taurus.

Zum Glück bin ich schon ein Leben lang (auch) Lastwagenfahrer und kann mich zentimetergenau Durchmanövrieren.

Hier unten zum Beispiel.

An einem weiteren Strand. Hier treffe ich das einzige Mal einen weiteren Lastwagen- Overlander. Eine symphatische deutsche Familie die mit Ihrem Mercedes 1113 unterwegs ist.

Nach ein paar Sonnenauf- und - untergängen, brauche ich ein neues Ziel.

Der südlichste Punkt des Peleponnes ist der Leuchtturm am Kap Tenaro.

Nach schöner und kurviger Fahrt der Küste entlang, bin ich am Parkplatz, von wo ich in einer kurzen Wanderung zu diesem Leuchtturm gelange.

Zum Glück und in alter Saharamanier, habe ich eine Wasserflasche mitgenommen. Heiss, heiss , schön, schön.

Ich hätte gerne an diesem Punkt übernachtet. Doch der Parkplatz ist nicht nur dreckig, sondern leider stinkt es auch. Deshalb gondle ich dann weiter.

In Gythio.

In Nafplio. Eine steile Treppe führt zum Bergkloster hoch. Man sagt es seien 999 Stufen.

Da unten steht der Taurus auf dem Hafenparkplatz und an der prallen Sommersonne.

Mein Abendessen in einer Seitengasse auf der Strasse.

Ohh, und hier kommt die Ausgrabungsstätte Epidaurus. Ein weiteres Theater, noch grösser als die schon besichtigten. Eindrücklich.

Und der Kanal von Korinth. Auch dazu siehe Wikipedia.

Mit Bungee Jumper!

Und nun bin ich wieder auf dem Festland von Griechenland. Ähnlich wie in Rom, MUSS ich natürlich auch nach Athen. Riesig, lebendig, mit Akropolis und alles in einer Sauhitze.

Ich finde einen ruhigen Parkplatz beim Militärhospital und nur ca. 6 Km ausserhalb des Zentrums. Obwohl es hier wirklich sauheiss ist, bleibe ich drei Nächte.

Mein Parkplatz. Während der Woche alles mit Autos belegt, die aber am Abend wieder weg sind. Ein recht idealer Platz und gratis. Zum Glück hat der Taurus genug Wasser und Strom, denn hier hat es nichts.

Einige Reisebusse stehen hier ebenfalls. Ich lerne Christos kennen, der an seinem Bus eine kleine Reparatur macht. Es entwickelt sich ein herzlicher Kontakt zu Ihm und eines Abends lädt er mich zu einem feinen Essen in einem Grillrestaurant ein. Wirklich ganz toll und sehr gastfreundlich. Danke Christos!

Akropolis...

Ich benutze die Metro für den Weg zum Taurus. Mit dem Velo fahre ich einmal locker in die Stadt hinunter und keuchend wieder hoch. Haha, Metro ist okay.

Ahh, Tirokafteri, Brot und ein Bier.

Aha, schon wieder ein Theater. Diesmal in Delphi. Nun ja, man sollte nicht vorbeifahren. Zur Abwechslung wieder mal auf einem wunderschönen Zeltplatz in Fahrraddistanz zum Dorf.

Das Zentrum der Erde.

Aha,... schon wieder ein Tirokafteri, Brot und ein Bier.

Ein nettes Plätzchen für "nen Kuss und en Appel".

Ein weiteres Hafenstädtchen, die es mir so angetan haben. Hier wohne ich wieder mal an der Bordsteinkante, direkt am Strand. Nafpaktos heisst es hier.

Und auf dem Rückweg nochmals Nochos Beach Bar. Die ganze Crew empfängt mich freudig, als ich aufkreuze.

Gratis.

Wieder in Igoumenitsa geht's zurück nach Brindisi. Wie schon auf dem Hinweg, der einzige Tourist. Nicht ganz, ein deutsches Paar mit einem Ducato ist auch noch da und so verbringen wir die Überfahrt locker plaudernd.

Das Städtchen Gallipoli. Wollte ich unbedingt mal sehen. Na ja, ich muss mich erst wieder an die Preise gewöhnen.

... und deshalb kein Restaurant.

Auf dem Weg nach Norden, besuche ich, per Zufall, eine Campingmesse in Pavia. Das interessanteste ist der Besucherparkplatz, wo viele campen.

Das italienische Moretti Bier schmeckt ausgezeichnet und da steht auch drauf; "zu konsumieren vorzugsweise in guter Gesellschaft".

Genau. Deshalb besuche ich meinen Afrikafreund Walter in Biella, Norditalien. Er freut sich sehr und wie man sieht, bin ich Willkommen.

Natürlich gibt es viel zu erzählen und wir unterhalten uns prächtig. Er wird diesen Winter nach Marokko fahren, trotzt der Schwierigkeiten mit den Coronabeschränkungen.

Und wie immer, plötzlich zieht es einem nach Hause. Und wie immer, nach einem schönen Sommer, auch in der Schweiz, ... ist es kalt und regnerisch sobald ich da bin. Na, ja, ich sag's ja immer, kein Klima bei uns. Keins!

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Corona, Job, ... mal sehen! Aber ich freue mich auf Mona, meine Kinder und Freunde.

Ich grüsse die Abenteurer!