Marokko 2016 - 2017Start: 1.12.2016 |
Eine Auszeit von ca. 4 Monaten und ein Wiedersehen mit meiner Reisevergangenheit.Frankreich - Spanien - Marokko und zurück.Pisten, Schotter, Sand, Atlantik, Atlas und Oasen.Reisenewsletter - Reisebericht in unregelmässigen Abständen, direkt aus der Oase. |
Reisebericht 1 Die Fahrt nach Marokko (Text entspricht auch dem Reisenewsletter) Regelmässig brummt der Taurus und nachmittags blendet mich die Sonne auf meinem Weg in südwestlicher Richtung. Kurs Marokko! Ja, ich bin am 1. Dezember abgefahren. Herrjeh, war das wieder mal ein Ding! Vor der Abfahrt schien sich alles gegen mich verschworen zu haben. Also, am Tag zuvor, es war späterer Nachmittag und ich bin noch am Befestigen eines Kanisterhalters, da bemerke ich wie es unter dem Wohnaufbau heraustropft. Schnell die Türe auf und….. herrjeh, eine «Wasserkatastrophe». Einer dieser «herrlichen» Silikonschläuche hatte sich gelöst und ca. 3 Liter Wasser sind ausgelaufen. Da die ganzen Lebensmittel schon geladen waren, durfte ich sie nochmals ausladen um den Boden zu trocknen. Ha, ha…. es geht weiter…. Der Wagen läuft nicht mehr an. Zuviel Strom gebraucht und zu wenig gefahren? Nein. Eine Voltmessung ergibt; Der Generator ist kaputt. Hey, ich will morgen fahren! Ein Telefon zu Marcel und Andi. Ich brauche einen Alternator! Okay! Sie könnten einen bestellen und morgen früh ist er abholbereit. Bei aller «Hundskälte» habe ich das Ding dann am morgen früh noch ersetzt. So um 15.00h bin ich doch losgekommen mit dem Ziel, wenigstens bis nach Frankreich zu fahren. Dadurch ist leider der Abschied von Freunden, Familie und Mona ein bisschen zu kurz gekommen. Vorräte einpacken. Nachdem Wasser in den Innenraum gelaufen ist, alles ausräumen und trocknen. Am Vorabend.... tja, und dann läuft die Karre nicht mehr an... am Abfahrtstag, morgen früh, Alternator einbauen... nein, fast kein Stress. Die erste Nacht war kalt und neblig. Umso herrlicher ist unser Taurus mit einer wunderbaren Gasheizung. Nun beginne ich mich so richtig zu freuen. Freuen über den tollen Wagen, mein Werk von gut anderthalb Jahren. Freuen über die Auszeit die mit geplanten 4 Monaten wieder mal so richtig lange ist. Und freuen über die Reise durch schöne Länder und vor allem nach Marokko. Weil es ja Dezember ist und somit eben auch Winter in Frankreich und Spanien, plane ich schnell bis nach Andalusien zu fahren und dort dann auf wärmere Temperaturen zu stossen. Auf meinem Weg besuche ich Francine et Jean in Sanilhac, ehemalige Nachbarn von Muetti. Ebenfalls mache ich halt bei Irene und Erwin in Calpe, Spanien. Beide Paare freuen sich sehr und es ist jeweils ein schönes Treffen mit grosser Gastfreundschaft. In Sanilhac vor Muettis ehemaligem Haus. Und wie ich am Tag so auf der Autobahn fahre, stört mich schon die ganze Zeit ein wiederkehrendes mechanisches Brummen. Also, beim nächsten Halt könnte ich ja mal unter den Wagen schauen. Eine schreckliche Entdeckung?! Ohhh, ich sehe ein paar Tropfen Getriebeöl und …. oh Schreck…. ein verschobener Kardanwellenflansch am Verteilergetriebe. Hmmm, kann ich da noch ein bisschen weiterfahren? Oder soll ich gerade in alter Abenteuermanier sofort unter den Wagen liegen? Nach reiflicher Abwägung der Dinge und einem Blick auf die «versiffte» Tankstelle auf der ich stehe…. entscheide ich mich für die Weiterfahrt von ca. 70 Kilometer. Ich hoffe sehr, dass keine Gewinde beschädigt sind, die Verzahnung der Welle noch steht und alles nur mit Anziehen getan ist. Der schöne Abend mit Heidi und Bernhard lassen mich diese Sorge jedoch erstmals vergessen. Die Flanschmutter hatte sich gelöst und deshalb konnte der Flansch schieben. ha,ha, zum Glück habe ich einen grossen Ratschensatz. 50mm Nuss! Ich konnte die Kardanwelle lösen, die Schraube wieder anziehen und alles mit ein bisschen Chemie noch zusätzlich sichern. Das muss halten! Abend bei Heidi und Bernhard Also, wenn schon zum ersten Mal auf einem Zeltplatz, dann natürlich mal recht duschen, die Wässer ablassen und wieder schön «Klarschiff» machen. Ich bleibe eine zweite Nacht und geniesse das schöne Wetter. Schön aber kühl, gell! Meine Weiterfahrt führt mich zuerst mal nach Granada. Und da werde ich die berühmte «Alhambra» sowie die Altstadt besichtigen. Ich übernachte auf dem Alhambra Parking und begebe mich am Abend in die Stadt. In der Nähe der Kathedrale geniesse ich zuerst einen Apéro und danach finde ich ein urchiges Restaurant, ja, so eines wo noch die Schinken an der Decke hängen. SO habe ich mir das vorgestellt. Yeah! Den Besuch der Alhambra genauer zu schildern sprengt diesen Rahmen. Nur so viel; zu viele Touristen, zu viele Regulierungen (den inneren Teil des Nasridenpalastes darf man nur genau zu einer zugewiesenen Zeit auf dem Ticket besuchen. Witzigerweise in meinem Falle etwa drei Stunden nach Einlass. Was soll ich so lange weilen? Der Versuch schon nach zwei Stunden einzutreten, scheitert an der Sturheit einer……). Alhambra ist schön und eindrücklich. In diesem Leben habe ich sie gesehen. Alhambra in Granada und unten die Beiz mit Schinken. Oh, mein Reisebericht sollte drei Seiten nicht sprengen…. Weiterfahrt nach Malaga. Dort finde ich dank dem Navigerät, welches mein Handy ist und den App «maps.me» offline benutzt, sofort den Parkplatz nahe dem Zentrum. Ein guter Tipp von meinem Freund Bärti. Danke! Auf dem öffentlichen Parkplatz angekommen, mache ich erst mal einen Schwatz mit einem spanischen Autobastler. Es ist offensichtlich heute ein Feiertag und er hat gerade mal in guter Automechmanier, die Bremsklötze auf dem Parkplatz gewechselt. He, he… kommt mir fast bekannt vor. Solche kleinen Begegnungen sind es, die auch zum Reisen gehören und mir unheimlich Freude machen. Wie ich in die Stadt komme, habe ich das Gefühl ich sei im Zürcher Niederdorf zum Fasnachtsbeginn! Alles auf den Beinen, ein buntes Treiben und jede Menge Getränke, Tapas, etc. . Was ist denn das für ein Fest? Ha, haaaaa…. Maria Empfängnis! Aha! Ich geniess das Treiben und beobachte die Leute zuerst aus einer Tapas Bar mit einem Bier und danach aus einem Strassenrestaurant bei einem einfachen Essen. Später dann wieder sicher im Taurus übernachtet. Ein sicherer Wagen, auch wenn die ganze Nacht die Leute noch zu Ihren Autos zurückgekehrt waren, Türen knallten, lachten, grölten und auch stritten. Also eigentlich wollte ich auch noch Ronda besichtigen. Ich fühle mich jedoch gesättigt von Kathedralen und Tapas und deshalb fahre ich jetzt los nach Tarifa. Nicht ohne jedoch vorher im «Carrefour» von Malaga nochmals einzukaufen. Ein paar Biere und Weine kommen schon noch rein in den Taurus. Tarifa ,– Surfer und Windparadies. Schönes und windiges Wetter, toller Wildcamperstrand, Zeit um weiterhin anzukommen und zu «entschleunigen». Nichts tun, Velotour in die Stadt, Wäsche waschen in der «Lavanderia» und mit anderen Campern ein bisschen plaudern. Ich lerne Nathalie und Pascal kennen, zwei junge, symphatische Reisende aus Liechtenstein. Sie haben einen tollen Camper und sind, man höre und staune, so für ca. ein Jahr unterwegs. Wir unterhalten uns blendend und da sie auch nach Marokko wollen, haben wir jede Menge Gesprächsstoff. Am zweiten Abend fahren wir gemeinsam ins Städtchen für einen «Tapas-nachmittag-abend». Gesättigt von den Tapas’s, finden wir am Schluss den richtig guten «Spunten» mit den grossen Fleischstücken vom Holzkohlegrill. Ich hoffe, sie werden da noch mal «zuschlagen». Also, die Mojitos waren auch super! Nun ist es an der Zeit nach Marokko überzusetzen. In der Nacht sieht man sogar die Lichter von Tanger und es ist zum Greifen nahe. Das Fähreticket habe ich bereits unterwegs gekauft und ich nehme die Linie von Algeciras nach Tanger Med. Sie war preiswert und obwohl ich gerne in Tanger-ville angekommen wäre, ist es mir den Preisunterschied von 75.—Euros nicht wert. So fahre ich am Montagmorgen los Richtung Fährhafen. Ach, ja…. Nicht ohne ein weiteres ungutes Gefühl. Ha, ha…. Abenteuer eben. Ich habe es versäumt eine grüne Versicherungskarte mitzunehmen. Ob mich die Marokkaner ohne reinlassen? Ich meinte auf den vergangenen Reisen sie dies kein Problem gewesen, doch die anderen Reisenden haben eben eine! Weiter steht auf meinem Hinfahrt Ticket ein falsches Datum. Ach was, bezahlt ist bezahlt, Datum hin oder her! Und zu allem soll gerade heute und morgen auch noch der Geburtstag von Mohammed sein. Deshalb zwei Tage alles geschlossen in Marokko? Autsch, hoffentlich muss ich nicht noch eine Versicherung abschliessen, deren Agence aber erst in zwei Tagen wieder offen haben könnte. (spürt Ihr die mögliche Verkettung unglücklicher Umstände?) «Allez Martän», in Marokko bin ich «zuhause», das kriege ich alles hin! Hey Freunde! Die Marokkaner sind einfach freundlich. Was ich ja immer schon sage! Das Fähreticket, - kein Problem, kein Wort! Dann in die Fähre eingefahren und grad mal einen gemütlichen «Smalltalk» mit den marokkanischen Chauffeuren. Interessant, sympathisch und hilfsbereit. Obwohl ich ja keine Hilfe brauche, ha,ha…. Dann die Ankunft im Hafen und die Ausfahrt. Police, Douane, Kolonne und auch Sonne und blauer Himmel. Ich komme einfach so durch. Meine Papiere waren schon zum Voraus ausgefüllt, irgendwie nimmt der Oberzöllner meine Papiere an der Kolonne vorbei und fragt mich noch locker nach Waffen und Drohnen. Dann 5 Minuten warten und die Papiere kommen gestempelt zurück. «Bienvenue» au Maroc! «C’est fini, vous pouvez passer». Das war’s! Ich bin in Marokko. noch kein Couscous, sondern Schweizer Hörnli mit Ghacktem. Und da komme ich jetzt erst mal wieder an und hätte gerne meinen ersten, noch unspektakulären Bericht, auf drei Seiten beschränkt. Ha, ha…. Ich kann nicht! |
Reisebericht 2: Eine weitere Reparatur, warten auf Ersatzteil, mit Mona in die Sahara und…. «Flugpanne»!!! Das Abenteuer geht weiter! Also, ICH bin gut angekommen in Marokko. Dem Land in welchem immer die Sonne scheint, es Dünen, Oasen und Palmen hat. Ha,ha…. Doch erst mal bin ich noch im Norden und es regnet. Und zu allem Übel scheint der Taurus einfach noch nicht richtig «angekommen» zu sein. Er «zickt». So fahre ich eines Abends in die Grossstadt Meknès und wie es dämmert, alle Eselkarren und Mopeds ohne Licht auf der Strasse sind, da stehen plötzlich alle Warnlampen auf rot. Wassertemperatur heiss, Zeiger oben und Blinklampen warnen vor Überhitzung und Motorenschaden. Weitere Details führten hier zu weit. Liebe Freunde, da war ich auf dem Tiefpunkt!
Kabine kippen, Regen kommt. Eine Schraube muss gesichert werden.. doch schlimmer ist die Wasserpumpe. Schaden analysieren und Massnahmen überlegen. Abgesehen von einem ausgerissenen Gewinde, was ich – im Regen – reparieren konnte, sehe ich eine defekte Motorenwasserpumpe! Lager ausgeschlagen, Dichtringe…. eben undicht! Dieses Teil kann man nur ersetzen! Steyr - Teile «en Maroc»? Übel, übel! Aber…Ihr kennt mich, kein Problem ist nicht lösbar. Mit der kaputten Pumpe bin ich langsam nach Marrakech gefahren und habe mich dort für die nächsten Tage auf dem schönen Camping «Le Relais de Marrakech» einquartiert. Hier kann ich leicht die Pumpe ausbauen und auf Mona warten. Das Auto ist nun nicht mehr fahrbar. Das Wetter ist schön und ich mache tolle Bekanntschaften mit Langzeitreisenden. Bald sind wir eine lustige Gesellschaft, welche gern mal ein Bier trinkt oder auch um drei in die Hotelbar auf einen Pastis geht. Es ist Zeit für Spaziergänge in der Altstadt von Marrakech, Tee trinken auf der Terrasse des «Café de France» am Djamaa el Fna oder auch einen Besuch beim Coiffeur in der Medina. Meine neuen Freunde Norbert und Helmut lachen über meinen «Bürstenschitt». «Wie ein Legionär» meinte Norbert, ha, ha! Allerdings, ob die Pumpe wohl ankommt? Ob Mona damit durch den Zoll kommt, ob, ob…… Nun, es wird schon klappen... erst mal Marrakech!!!! Der berühmte Place «Djamaa el Fna» Haarschnitt nach Legionärsart! Ein Tee auf der Terrasse des "Café de France" und noch ein "Tee" am Pool des "le relais". Ein Hopfentee! Und nun kommt Mona endlich am 23isten in Marrakech an. Ich freue mich sehr auf Sie und den Wüstentrip den wir zusammen unternehmen werden. Und dann natürlich auch... auf die Pumpe, ohne diese der Wagen nicht mehr läuft. (ha, ha… jemand meinte noch.. ich sei der einzige Traveller, der eine Immobilie in Marrakech besitzt. Ja, immobil war der Steyr nun) Der Ablauf für die Beschaffung des Ersatzteils war etwa wie folgt:
Die alte Pumpe...
die neue Pumpe... nach getaner Arbeit ein Bierchen mit Norbert und Burkart. Danke Euch beiden! Jetzt ist der Steyr wieder fahrbereit und nun hoffentlich mit dem guten Geist von Mona endlich «gezähmt». Nun ist Mona bei mir und einen Tag später als geplant, fahren wir los. Über den hohen Atlas geht es Richtung Wüste. Die erst Nacht verbringen wir auf fast 2000m. Höhe und es ist bitterkalt. Dennoch bin ich froh, über die geglückte Reparatur und die wiedererlangte Mobilität. Am zweiten Reisetag sind wir bereits in Foum Zguid, dem Ausgangspunkt für unseren Wüstentrip. Hier endet der Teer und die Schotterpiste und der Sand beginnt. Wir fahren in den Erg Chegagga! In Foum Zguid geht es also los. Ich senke den Reifendruck auf 3.5 bar ab. Damit werden die Dämpfungseigenschaften auf der Wellblechpiste verbessert und dennoch ist der Pneu noch tragfähig und verletzungsresistent. Im Weichsand müsste der Druck noch weiter runter. Ich weiss noch von der letzten Tour, dass nun sehr viel Holperpiste kommt. Aber was macht das schon. Wir sind in der Wüste, der Sahara. Steinige Kieslandschaften wechseln sich ab mit Büschelsavanne und schliesslich auch sandigen Passagen. Zur Navigation benutzen wir ein Garmin GPS Gerät sozusagen als sichere Variante und auch das iPhone mit dem «maps.me» App. Ich will diese Anwendung nun richtig austesten, auch auf Pisten. Denn… bald braucht man nur noch ein Gerät auf Reisen. Ein Handy. (Unterdessen kann ich sagen, dass diese App vollkommen genügt und auch abseits von Strassen ist es routingfähig, einzig muss man dann Fahrrad anstelle Auto anwählen.) Am ersten Abend sind wir bereits bei den Dünen und geniessen den Sonnenuntergang. Dann…. wird es saukalt und wir ziehen uns in unseren grandiosen Taurus zurück. Und hier kommt nun wirklich die angenehme Seite eines so grossen Wagens. Wir sitzen gemütlich in unserer geheizten Stube und lesen, hören Musik oder diskutieren. Draussen ist es früh dunkel und so ist es unterdessen zur Gewohnheit geworden, so um neun zu Bett zu gehen. Ha, ha…. DAS heisst «entschleunigen»!! Hier treffen wir auch Luzia und Carlos. Ich kenne die beiden zufällig aus dem «le Relais» und mit unseren zwei Fahrzeugen sind wir nun sicher unterwegs. Die folgenden Tage auf den einsamen Pisten werden wir gemeinsam fahren.
Erg Chegaga Lager 1 Auf den Dünen unser Lager mit Luzia und Carlos. NICHT eingesunken, nur gut parkiert!
mit Mona auf den Dünen. Wir nehmen uns für die Strecke von 140 Km drei Tage Zeit. Auf den Holperpisten haben wir oft einen Stundenschnitt von vielleicht 20 Kilometern. Allerdings gönnen wir uns auch zwei ganz tolle Wüstencamps, direkt beim grossen Sand. Wir fahren dann jeweils von der Piste weg zu den schönsten Dünen und versuchen so weit wie möglich zwischen - und auf dem Sand zu fahren. Einmal das Lager aufgeschlagen ist dann natürlich ein Kletterspaziergang angesagt. Der Fotoapparat ist dabei und unzählige Wüstenbilder werden geschossen. Ob diese allerdings je mal einen Kalender ergeben, bleibt heute mal dahingestellt. Am Abend kochen wir gemeinsam und essen dann zu viert im warmen Taurus. Nach dem Erg Chegagga gilt es zu entscheiden, ob Mona und ich eine weitere Wüstenetappe von 270 Kilometern in Angriff nehmen wollen. Doch zuerst fahren wir mal in die Oasenstadt Zagora. Auf einem herrlichen Zeltplatz den Carlos kennt, werden wir freundlich empfangen und gönnen uns ein lokales feines Tajine. (Ein typisch marokkanischer Gemüseeintopf mit wahlweise Lamm, Rind oder Pouletfleisch.) Das Zeltplatzrestaurant ist eigentlich ein Berberzelt und richtig gemütlich. Ebenfalls gefällt uns der späte Nachmittagsspaziergang in die Oasenstadt. Gegen Abend ist alles auf den Beinen und wir flanieren der Hauptstrasse entlang. Die Souvenirhändler sind da, allerdings relativ unaufdringlich. Wir finden es spannend, in die Läden zu schauen und da und dort schöne und fremdländische Dinge zu entdecken. Ebenso finde ich es spannend, bei einem Eisenwarenhändler Schrauben, Kleber, Kanister und Veloschläuche zu finden. Okay, wir brauchen nichts, aber gleichwohl, es hätte fast alles. Hier trennen wir uns von Luzia und Carlos um noch ein paar Tage zu zweit unterwegs zu sein. Wir fahren zum Erg Chebbi, allerdings nicht die Piste, sondern auf einem «Goudron», sprich Teerstrasse, via Alnif. Wunderschöne weite Ebenen mit violetten Bergen sind ebenfalls grandios. in Merzouga Häpchen zum Sylvester Apéro. Am Erg Chebbi, einer weiteren Sanddünengegend, da war ich schon mal mit dem Motorrad. Allerdings noch nie auf der Merzougaseite, wo die ganzen Touristenhotels sind. Das möchte ich mal sehen und deshalb fahren wir auf den Zeltplatz «le petit prince». Mehrfach empfohlen von … . Und wie wir am Abend ankommen, eine richtige Enttäuschung! Die Zufahrt gleicht einer Mühlhalde und der Zeltplatz einer Baustelle. Müde wie wir sind bleiben wir dennoch, die angrenzenden Palmen entschädigen uns ein bisschen. Dafür finden wir am nächsten Tag das «Les pyramides», ganz in den Dünen und am Ende der Tourimeile. Hey, Freunde! «Les pyramides», mein Tipp! Wie schnell vergehen die 14 Tage mit Mona. Das Draa-Tal, die Todraschlucht, Ouarzazate mit den Filmstudios und natürlich Marrakech sind noch auf dem «Programm». Kurz, wir besichtigen die Todraschlucht und trinken Tee auf einer Terrasse. In Ouarzazate essen wir Cremeschnitten in einer Patisserie und besichtigen die Atlas Filmstudios. Dies ist übrigens recht eindrücklich und da wir gerne Kinofilme schauen, finden wir diesen Drehort besonders interessant. Während «Lawrence of Arabia» und andere alte Filme nicht so präsent sind, kennen wir dafür «der Medicus», «Gladiator», «Kundun» und so knapp auch noch «Asterix und Kleopatra». So ein tibetischer Tempel in voller Grösse, spannend! Die Todra - Schlucht. Atlas Filmstudios und unten eine Tempelanlage.
Tizi n'Tichka Pass im Schnee. Na, ja... mit Schneelein. Und dann fahren wir wieder über den Tizi n’Tichka – Pass und sind zwei Tage vor Mona’s Abflug in Marrakech. Ja, diese Stadt ist sehenswert! An zwei Nachmittagen gehen wir in die Medina, sind nie am gleichen Ort. Wir finden diese orientalische Welt einmalig. Viele Fotos ergäben einen Kalender nur von den Souks. Am zweiten Tag kommen wir dann auch ein bisschen ins «Shoppingfieber» und kaufen einige Souvenirs. Da ist natürlich hartes Feilschen und Verhandeln angesagt. Ein besonders gute «Masche» ist es, nachdem man schon Interesse bekundet hat, erst mal nochmals davon laufen zu wollen und es sich zu «überlegen». Da kommt dann der Preis schlagartig runter. Allerdings treiben wir es nicht auf die Spitze und lassen es meist auch irgendwann gut sein. Schlussendlich sind wir reich. im Souk von Marrakech. Nach diesen schönen Tagen kommt Mona’s Abreise viel zu früh. Am 6. Jänner um 14.30h geht Ihr Flug mit Edelweiss Air. Mit diesen elektronischen Tickets, nur auf Handy, ist das ja etwas unheimlich. Aber andere Schweizer bestätigen uns, dass dies kein Problem sei und wir einfach ein Stündchen vorher einchecken müssten. Alles «easy». Nun denn, so machen wir das. Wir sind ja keine gestressten «Bünzli’s», die schon 3 Stunden vorher da rumsitzen. Traurig verabschiede ich mich von Mona. Sie gehört einfach in den Taurus und auf solche Reisen. Sie wird mir fehlen. Am Eingang des Flughafens werden wir aus Sicherheitsgründen schon getrennt und ich kann Ihr nicht helfen, einzuchecken. Tschüss, liebe Mona, mach’s gut und melde Dich, wenn Du angekommen bis! Eine Stunde später, ich bin gerade am Einkaufen für die nächste Reiseetappe, läutet mein Telefon. Mona ist verzweifelt, weil sie den Flug verpasst, der Check-in Schalter der Falsche war, am Richtigen keine Sau mehr ist und sie von den Schalterbeamtinnen hin und her geschickt wird. Scheisse! Wir hätten früher am Flughafen sein sollen wegen der verschärften Sicherheitskontrollen, den richtigen Schalter in einer Nebenhalle finden und auch noch 24 Stunden vorher per Internet (ha, ha) einchecken. Mona ist verzweifelt, macht aber dennoch, - auch wütend -, alles richtig! Als ich am Flughafen eintreffe, telefoniert sie bereits mit Expedia, bucht einen neuen Flug für morgen Samstag und hat alles im Griff! So fliegt sie einen Tag später mit Iberia, in der Businessclass weil sonst alles ausgebucht war, via Madrid nach Zürich. Wir sind dann drei Stunden vorher am Flughafen, wohlwissend, dass alles etwas länger dauert. Wir haben am Vorabend noch das elektronische Check-in im Campingrestaurant gemacht und wir haben, die wiederum elektronischen Tickets noch fotografiert. Es hat geklappt und war «sündenteuer». |
Reisebericht 3 Mit Norbert «auf Achse», doch noch ein Teppich, mit 3 Lastwagen im Sand und auf Pisten, das Navigerät nicht im Griff und erstmals Atlantik. Nach der Abreise von Mona, habe ich nun von Marrakech für den Moment genug. Deshalb nur noch kurz den Taurus «abgestaubt» und los. Am 13. Januar habe ich mit Jürg und Margot und Ihrem MAN Lasti in der Nähe von Midelt abgemacht. Zusammen wollen wir weitere Wüstenpisten erkunden. Eine Woche Zeit also um nochmals über den Atlas zu fahren und im Draa Tal nach Midelt zu kommen. Es begleitet mich mein neuer Freund und Kumpel Norbert mit Hund Tebbi. Sein Iveco Magirus ist ein ähnliches Fahrzeug wie meines und er wird damit gut zu mir und uns passen. So fahren wir – vorerst zu zweit los, für mich zum dritten Mal über den Tizi n’Tichka Pass, Richtung Ouarzazate – Todraschlucht – ins Atlasgebirge und schlussendlich nach Meski. mit Norbert auf dem Pass Mit unseren beiden 30-jährigen Lastwagen fahren wir durch atemberaubende Schluchten und Landschaften. Wir kommen dabei auf fast 2500 m. ü. M. Die vielen schönen Sonnenauf- und –untergänge zu beschreiben führt hier zu weit. Unbedingt erwähnen möchte ich jedoch, vor allem für die «Trucker», folgendes: wie ich so fahre und dann und wann in den Rückspiegel schaue, sehe ich immer den tollen und abenteuerlichen Truck von Norbert. Lampen, Sonnenblende und einfach der 80er Jahre Stil eines Überlandlastwagens. Da kommt mir unweigerlich die alte Fernfahrerserie «auf Achse» in den Sinn. Manfred Krug spielte da ein Fernfahrer in Afrika und im Orient, der zusammen mit seinem Kumpel die wildesten Sachen erlebte. Abenteuerlich – und in gleichen Kulissen wie wir nun sind! Yeah – «Franz Mersdonk» - Martin und Norbert… alles die gleichen, ha, ha…! Wir lachen uns beide an bei dieser Vorstellung und hupen gleich mal mit unseren Überlandhörnern! Abends veranstalten wir einen Bierabend! Blick in den Rückspiegel... wie in den 80iger Jahren! wer kennt sie noch? Mersdonk und Willers... he, he... Martin und Norbert Bevor ich mich mit Margot und Jürg treffe, rasten wir bei den blauen Quellen von Meski. Der leicht heruntergekommene Zeltplatz liegt in einem wunderschönen Palmenhain und die Touristen werden vom Zeltplatz – Guru, dem «Meski Momo» mit Willkommenstee, Nachmittagstee und… Tee verwöhnt. Natürlich hat er vor allem einen Souvenirladen. Na, ja, wir brauchen ja nichts zu kaufen. Aaaber… am Abend noch ein Teelein und dann kommt es halt gleichwohl. «Welcher Teppich würde Dir gefallen»? «ÖÖHHH, keiner, ich brauche keinen». «Und Dir Norbert»? «Auch keiner». «Auch nicht für billig? Ein Freundschaftspreis nur für Euch»? Wir schauen uns an… na, ja, im Lastwagen ein bisschen Marokkoatmosphäre wäre ja toll. Aber eben, wer braucht denn sowas. Meski Zeltplatz.... mit Souvernirshops. das "unvermeidliche" Souvernir. Ich kürze die weitere Verhandlung ab…. Es dauert ja bekanntlich noch ein Stündchen, bis wir dann «davonliefen» und der Meski Momo uns die zwei Teppiche für lausige 50 Franken nachgeworfen hat. Und nun habe ich einen original Marokko Berber Teppich, welcher mir gleichwohl Freude macht, nicht gaaaanz die richtigen Masse hat, aber wunderbar meine Füsse unter dem Tisch wärmt. Und der Meski Momo scheint auch zufrieden zu sein. Kommt er doch am nächsten Morgen mit… einem Tee!
Am folgenden Tag freue ich mich auf das Treffen mit meinen Schweizer Freunden bei Midelt. Wir haben an einer Tankstelle abgemacht und werden zuerst mal einen Abstecher nach dem südlichen Rekamgebiet machen. Da war ich noch nie und die Gegend soll wunderschön sein. Besonders den «Col de Belkassem» finde ich spannend. Sicherlich einfach zu fahren und wahrscheinlich geteert. Mit schweizerischer Pünktlichkeit treffen wir uns an der «Afriquia» Tankstelle und essen erst mal ein Tajine an der Sonne. Danach fahren wir los und schon bald sind wir an unserem ersten Lagerplatz. Wild, schön, einsam und genau richtig um unsere bisherigen Erlebnisse auszutauschen. so, Proscht Margot und Jürg! Wir fahren durch die einsame, karge und gleichwohl wunderschöne Wüste und werden heute den Col de Belkassem überqueren. Nach einem Einkaufsbummel in Beni Tajite geht es los. Die Strasse ist nun eine Piste, allerdings eine breite, schnell zu befahrende, die wahrscheinlich in den nächsten Wochen geteert wird. Na, ja, dieser Pass wird wohl keine Herausforderung sein. hoppla... steil? steil.
Weit gefehlt! Die Piste wird zur Holperpiste, der Anstieg rauh und rauher und die letzten Meter könnten am ehesten mit «Treppensteigen» beschrieben werden. Und der Abstieg ist nochmals deutlich steiler. Im kleinsten Gang ächzen unsere Fahrzeuge die «Treppe» hinunter und als wir unten ankommen, sind wir richtig froh, dass unsere arg beanspruchten Reifen nicht aufgeschlitzt sind. Viel mehr wäre mit unseren grossen Fahrzeugen nicht drin gewesen! Markthalle in Erfoud. Die Röschti in Rohform. Und nun zieht es uns förmlich in die Wüste und die Dünen. Wir wollen die Ostseite des Erg Chebbi befahren und ich schwärme bereits von dem bevorstehenden Dünencamp. Wir starten und während der Fahrt versuche ich das Navigerät einzurichten. Ich plane eine eher felsige Piste, die uns nicht schon von Anfang an zum Schaufeln zwingt. Leider habe ich mir da zu wenig Mühe gegeben und weil der Erg Chebbi ja nichts lebensbedrohliches ist, bin ich einfach losgefahren. Das war ein peinlicher Fehler, denn eine Stunde später, wir sind gerade am Luft ablassen, stehen wir vor sandigen Passagen und wollen eigentlich nicht schon jetzt die Sandbleche zum Einsatz bringen. Mein Handy Navi sagte nach rechts, nach links, geradeaus, kurzum, es macht was es will. Und während wir den Reifendruck absenken, kommt zu allem Übel auch noch ein Mopedfahrer, der mich nervt, weil er uns den Weg gegen Geld zeigen will. Herrgott, ich fahre doch nicht hinter einem Moped her! Schlussendlich finden wie die gute Piste und freuen uns über die schöne Landschaft. Es ist bereits vier Uhr und etwas nördlicher als geplant, verlassen wir die Piste und fahren gegen die Dünen. So weit wie möglich auf Schotter, dann auf Sand und in herrlichen Sandspuren. In den Dünen finden wir einen schönen Platz, wo wir am folgenden Tag auch stehen bleiben. Wunderschön! Meine unsichere Navigation hat mir wieder mal gezeigt, dass ein Benützen des richtigen Garmingerätes und ein Einstellen VOR der Abfahrt nötig ist. Diese «Panne» war hier nicht bedrohlich, hat mich selber aber sehr geärgert, da die Navigation eigentlich auch mein Hobby ist. Im weiteren Verlauf finde ich den Weg genau. Lagerplatz Ostseite Erg Chebbi. Die Bierchen aus Interlaken und von meinem Freund Ändu Studer! Zu trinken in der Sahara. Yeah! Meine Rösti wurde etwas pampig. Wohl nicht die festkochenden Härdöpfel erwischt. Sonnenuntergang auf der Hausdüne. Der Dünenruhetag ist toll und lässt Zeit für gute Gespräche mit Margot, Jürg und Norbert. Auch brutzle ich eine Rösti und kulinarisch fehlt es an nichts. Das mitgebrachte Rugenbräu habe ich von meinem Freund Ändu Studer geschenkt bekommen und Ihm versprochen, es in der Wüste zu trinken. Voilà Ändu, Danke! In den folgenden Tagen erleben und erfahren wir Wüste pur. Die Pisten sind abenteuerlich und lassen meist nicht mehr als 20Km/h zu. So brauchen wir etwa fünf Tage für die Strecke von 270 Km. Wir treffen immer wieder auf kleine Dörfer. Einmal ergibt sich ein Schwatz, einmal trinken wir einen Tee und erhalten eine feine Süssigkeit und ein anderes Mal möchten wir Feuerholz kaufen, welches wir aber dann doch stehen lassen, weil es uns einfach zu teuer erscheint. DIESE Wüstenpisten sind es, für die wir solche Allradfahrzeuge haben und haben müssen. HIER braucht man den Allradantrieb und die grosse Bodenfreiheit. Kleine Bachdurchquerung. Tee mit Süssgebäck am "Wegrand". wie hiess nochmals die Hauptstadt von .... Burkina Faso?? Hier gab's mal Cola... man beachte die Kleidung! Nach den schönen, teilweise auch anstrengenden Fahrtagen, ist wieder mal eine Oase angesagt. In der Oasenstadt Zagora machen wir einen Ruhetag mit gemütlichem Einkaufsbummel, auswärts Essen und auch wieder mal Coiffeur für mich! Für zwei bis fünf Franken umgerechnet, kriege ich jeweils einen Bürstenschnitt. Apropos essen. Im Land des Couscous gelüstet es mich ausgerechnet nach einer PIZZA, ha, ha… Es gibt welche in Zagora und sie sind recht gut! Zagora in Abendstimmung. Nach dem Haarschnitt. Franken 4.--. Machsch 5.-- Nach Zagora folgt der zweite Wüstenpistenabschnitt durch den Erg Chegagga. Hier sind die Dünen noch höher und das Dünenmeer viel grösser als beim Erg Chebbi. Unsere Fahrzeuge bewähren sich alle und es macht uns Spass, wenn wir durch Sandpassagen die Sperren brauchen, auf einem Salzsee einmal 60 fahren können oder auch ein Nachtlager abseits der Piste finden. Auch sind wir eine sehr gute Gruppe und die Zeit mit Margot, Jürg, Norbert und auch Hund Tebbi ist ganz toll! Unsere Maschinen! Huahhh! Lager beim Erg Chegaga. Yeah... und als echte Schweizer muss das sein! Fondue aus meinem Keller. Guut! ein wärmendes Feuer und...
die Stalden schoggi creme von Muetti's Fresspacket. Nur Schweizer wissen was DAS Gutes ist. (insbesonders Armeeangehörige) Da ich ja diese Teilstrecke mit Mona vor drei Wochen schon mal befahren habe, zieht es mich nun aber Richtung Atlantik. Eine leichte «Pistenmüdigkeit» und auch die Kälte in der Wüste lassen bei mir den Wunsch nach Atlantik, Wärme und auch «Teer» aufkommen. An diesem wunderschönen Dünenlager verabschiede ich mich von meinen tollen Reisekameraden. Während sie noch einen Dünenruhetag einschalten, nehme ich das letzte Stück Piste unter die Räder und ein neuer Abschnitt beginnt für mich! Tata am Abend! meine Beiz. erstes, einsames Atlantiklager. Oued Draa.
Der Weg nach Süden ist weit. Die Reise verläuft unspektakulär. Ich freue mich jedoch über wärmere Temperaturen. Und natürlich habe ich auch Zeit für einen Zeltplatztag mit Fahrzeugwartung und Wäsche waschen. Weiter habe ich durch das Heizen mit Gas einen enormen Gasverbrauch. Ich kaufe mir eine lokale Gasflasche, welche ich fest montiere. Von nun an verheize ich billiges Butangas, welches leider stinkt und russt. meine Butagasflasche. (spanisch Sahara, Atlas Gas, nur im Süden) Ich besichtige das Museum von Antoine de St. Exupery (von aussen, da zu) und ein Monument (chen) zum Andenken an seine Zeit in der Wüste als Postflieger. Alles eher enttäuschend. Richtig spannend finde ich jedoch den grossen Windpark von Tarfaya. Hier reihen sich so 200 Windgeneratoren jeweils in 13er Reihen. Es war bis vor kurzem der weltgrösste Windpark. Heute soll in Kenia ein noch grösserer sein. Ich leiste mir den Spass, mal mit dem Taurus unter so ein Windflügel zu fahren und da diese gewaltige Kraft und das unheimliche Zischen dieser riesigen Rotoren zu spüren. Unheimlich, schaudernd, gewaltig und fast eine Mutprobe! Nach ein paar Tagen komme ich in Dakhla, beziehungsweise am «PK25»Stellplatz an. Ich werde herzlich begrüsst von Nathalie und Pascal (ja, die Lichtensteiner von Tarifa) und Angie und Chris die ich aus der Schweiz und der «Steyr Szene» kenne. Sie reisten vorher mit Roli und Marites uns sind «alte» Marokkokenner. Spontan werden wir alle von Angie eingeladen und verbringen einen tollen Abend mit grosser Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Am folgenden Tag finde ich einen tollen Platz und mit unseren beiden Steyr’s bilden wir ein richtig schönes Camp! Abenteuercamp, ha, ha… Wie’s weitergeht? Bilder und Erlebnisse im nächsten Bericht – in zwei, drei Wochen! Liebe Grüsse! |
Reisebericht 4 Sonnige Tage im «Surfcamp» von Dakhla, keine Strandfahrt – dafür Schlammschlacht, «spanisches» Sidi Ifni, «Ferienparadies» Agadir, und buntes Essaouira! Nach der langen und schönen Fahrt, entlang dem Atlantik, bin ich also gut in Dakhla angekommen. Ich freue mich sehr über die erstmals wärmeren Temperaturen! Endlich… keine Socken, keine Schuhe.. endlich Sandalen mit – vorerst – weissen Füssen. Nach dem tollen Empfang meiner Freunde und dem hervorragenden Essen von Angie, suche ich am nächsten Morgen erstmal einen besseren Standplatz. Auf meinem Morgenspaziergang habe ich Glück und finde einen soeben verlassenen Platz am Hügel. Ausserdem freue ich mich über einen der wenigen LKW’s, in der Nachbarschaft. Ein kurzer Schwatz mit Bernhard, einem jungen sympathischen Deutschen, ist interessant Er hat einen braunen Leyland mit welchem er nach Südafrika reisen will. Südafrika? Auf dem Landweg? Ein nach meinem Wissensstand fast unmögliches Unterfangen. Allerdings wird sich in den nächsten Tagen rausstellen, dass dieser Bernhard eine gute Chance hat, sein Ziel zu erreichen. Er hat nämlich Zeit, ist recht unbekümmert, ein cooler Typ und… er kann auch schrauben. Sorry, ich war ja beim Parkieren. Nun, mein Taurus steht gut und bei einem Besuch von Angie und Chris, entschliessen wir uns, Ihren Steyr ebenfalls da zu parken. Nun gefällt’s uns sehr gut. So eine LKW Wagenburg ist doch gleich etwas anderes. Am Nachmittag kommen noch Astrid und Rolf, zwei weitere Schweizer mit Land Cruiser dazu und so sind wir, zusammen mit den Liechtensteinern Nathalie und Pascal, ein schönes Trüppchen. Ein so schönes Lager! Es verleitete mich dazu, spontan ein gemeinsames Nachtessen anzuzetteln. Mein Menue; Hacktätschli mit Kartoffelstock! Juhuu! Grosse Begeisterung und sofort kommt noch eine herrliche Rüeblisuppe und auch ein grandioses Dessert daher. Wir feiern ein schönes schweizerisch-liechtensteinisches Abendessen. Jeder bringt was mit und unser Tisch ist gedeckt. Siehe die Bilder unten! Hacktätschli Märe -stile. das Dakhla - Grüppchen! Ach ja! Natürlich alles schön runtergespült mit einem Rotwein aus dem Keller! Und wie man sieht, gab’s beim braten auch schon ein paar Bierchen! Hier der Stellplatz «PK 25». Rechts ist der Atlantik und links die Lagune. An diesem Gratisstellplatz stehen im Winter immer so um die 80 bis 100 Wohnmobile. Der Platz ist sehr bekannt unter den Wind- und Kitesurfern. Es hat hier häufig guten Wind und in der Lagune immer flaches, wellenarmes Wasser. Ein Topspot! Leider gehöre ich nicht zu den Surfern und so bleibt mir nur die Beobachtung dieses Treibens. Schon bald merke ich allerdings, dass ein grösserer Teil des Surfens offensichtlich im Beobachten der Windverhältnisse und auch der richtigen Wahl des Segels oder Schirms besteht. Diese Tatsache macht den Surfern offensichtlich nichts aus und so stehen sie stundenlang am Strand und beraten die geeigneten Zeiten. Mir macht es auch nichts aus, jedoch finde ich es unterdessen nicht mehr sooo wahnsinnig schade, dass ich diesen Sport nicht beherrsche. Dakhla. Das ehemalige «Villa Cisneros», wie es unter den Spaniern hiess, ist heute eine ansehnliche Stadt mit etwa 85'000 Einwohnern. Nichts Historisches, nichts Altes, aber irgendwie auch schön und mir gefallen halt diese südmarrokanischen Städte, die so sonnenverbrannt und südlich wirken. Natürlich fahren wir auch dann und wann nach Dakhla. Hier gibt es vordergründig erst mal nicht viel. Es hat eine Markthalle, wo man schönste Tomaten, Orangen, Bananen und Gemüse kaufen kann. Da hat es auch Fisch und Fleisch und der Metzger macht einen guten Eindruck! Weiter brauche ich wieder mal einen Haarschnitt und auch die SIM Karten von Maroc Telecom sind kein Problem. Es ist wie immer richtig spannend auch in die Geschäfte hineinzuschauen um zu sehen was es noch so gibt. Spannend! Natürlich haben es mir die Eisenwarengeschäfte besonders angetan. Okay, ich brauche ja nichts, aber wer weiss…! Kurzum; ein Einkaufsbummel in Dakhla ist prächtig, man findet alles was man braucht… und noch ein bisschen mehr. Die Tour kann mit einem feinen Kaffee in einem der zahlreichen Restaurants abgeschlossen werden. Es muss wieder mal gesagt sein! Hier, an diesem Strandplatz, ohne Wasser und Strom… Da, ja DA, kommt so ein Taurus voll zur Geltung. Ich habe ein wunderbares Luxusmobil mit voller Autonomie. Die Sonnenkollektoren laden Storm, der Kühlschrank bringt kühle Biere und die Heizung bringt am Abend ein bisschen Wärme in die Stube. Ha, ha… DAZU braucht es einen Taurus. Wasser 300 Liter, ich nehme noch eine Dusche! Proscht! unbleich, undick und unrasiert! Steyr Stimmung Es vergehen ruhige Tage. Jeder Tag herrscht schönes Wetter und oft kann man auch in Shorts oder Badehose den Tag verbringen. Ganz gut gefallen mir auch die Gespräche mit den vielen Reisenden. Da hat es einen René, der schon seit vielen Jahren immer dahin kommt. Andere Schweizer, andere Deutsche, andere Nationen aller Art! Jeder hat eine Geschichte und die meisten sind recht spannend. Ich geniesse diese Spaziergänge im Lager und die damit verbundenen Smalltalks. Nach einiger Zeit merkt man, dass hier auch so ein typisches Lagerleben existiert und die einen oder andern sind auch ein bisschen «zickig». Ha, ha… wenn viele Menschen zusammenkommen... ist das eben nicht so einfach. mein typischen "Dakhla-Bild".Sandblech, Surfboard, VW-Bus. Nach den vielen Reisetagen komme ich hier noch mehr zur Ruhe und bin am Schluss, nach 12 Tagen, richtig «abgehängt». Doch dann kommt auch der Moment, wo ich wieder ein bisschen reisen will und so verabschiede ich mich von meinen Dakhlagefährten. Angie und Chris, Nathalie und Pascal, es war eine coole, schöne Superzeit! Danke! Obwohl wir ja keine grosse Abschiedsparty machen, ist es richtig schön, wie plötzlich nach dem Essen, da und dort auch weitere Nachbarn sich an unseren Tisch gesellen und mir eine gute Reise wünschen. Herrlich! Kurzbekanntschaften, Campingnachbarn, Abenteurer… ja, alles spannende Personen. Hätte es nur mehr davon! Dakhla - goodbye! Morgens um acht, das Lager ist noch ruhig. Ich starte den Steyrmotor und muss Ihn ein bisschen laufen lassen um Druckluft für die Bremsen zu kriegen. Dann fahre ich auf die Strasse und grüsse alle die noch schlafen mit einem kurzen, kleinen «Huper». Leise nach vorne auf die Strasse, kurz die Polizisten gegrüsst und los! Aus den Lautsprechern tönt «Born to be wild», die Filmmusik von Easy Rider und von Steppenwolf. He, he… Taurus! Lass laufen! So, und was habe ich nun noch nicht gesehen? Was kommt auf mich zu? Der weisse Strand «plage blanche», wo man auf Sand am Meer entlangfährt. Weitere schöne Atlantikstrände. Dann Sidi Ifni, ein Städtchen mit spanischem Flair. Und schliesslich noch die Strände südlich und nördlich von Agadir. Dann Essaouira und schliesslich nochmals Marrakech. Mein nächstes Ziel ist also der «plage blanche». Auf der langen Fahrt dahin regnet es leicht und in der Nacht sogar heftig. Was mich im gemütlichen Taurus ja nicht stört. NOCH nicht. Der Weg zu diesem befahrbaren Strand führt durch etwa 60 Kilometer «Buschland». Tja, unterdessen «Schlammland». Nachmittags um drei fahre ich vom Teer los. Bald merke ich, dass die Piste weich und sumpfig wird. Dennoch, ich fahre weiter. Eine erste Bachbettdurchfahrt meistere ich mit Vorsicht und daher gut. Am Abend habe ich 27 Kilometerlein geschafft. Ich stehe also in der Mitte zum Teer und zum Strand. Es mag lächerlich klingen, aber diese Nacht hatte ich ein mulmiges Gefühl. Warum? Weil ich alleine fahre und einfach nicht mit der Karre absaufen darf. Es ist richtiges Niemandsland und im Notfall wären es doch einige Kilometer Fussmarsch bis in die Zivilisation. äähhh! Schlamm! Nass! tja, diese Pflästerung wird mich dann zur Wäsche anregen. die gefundene Furt durch das "Reisfeld" Am nächsten Tag weiter. Sumpf, Sumpf, verwaschene Spuren oder fast gar keine! Gemäss Navigerät kommt noch ein grosses Oued. Und es kommt. Herrjeh! Wasser, nass, Sumpf und ein Gelände wie ein Reisfeld! An dieser Hürde gibt es nur eins: NICHT probieren! AUSSTEIGEN! So mache ich einen grösseren Fussmarsch und prüfe diverse mögliche Furten. Am Schluss entscheide ich mich für einen recht grossen Umweg gegen das Landesinnere, wo ich schliesslich eine kies- und steinartige Furt finde. Yeah! Es lohnt sich. Leicht fahre ich durch das Kiesbachbett und holpere dann auf der anderen Seite wieder hoch. Gut gemacht, Märe! Und nun kommt endlich der Abstieg zum Plage. Auch hier steige ich wieder aus und checke erst mal die Lage. Ein weiterer Sumpfgürtel trennt mich vom Sand. Die einstmalige Fahrzeugspur ist mit Wasser gefüllt und rechts und links davon ist Büschelland, zweifelsohne auch nass. Da kommt jemand! Aha, ein Militärposten. Der freundliche Mann deutet auf das Buschland und rät mir von einer Befahrung ab. «Vous ne pouvez pas traversée, parce que la route est trop difficile»! Nun, ich war noch nicht ganz schlüssig… aber meine früheren Erfahrungen sagen mir, dass man grundsätzlich schon auf die Empfehlungen der Einheimischen hören sollte. Verflucht! Zwei halbe Tage durch den Sumpf gefahren und dann nicht am Strand? Ich lasse es bleiben und fahre ein Stück zurück um dann schon bald wieder auf Teer zu sein. hier werde ich vom ansässigen Militär von der Durchfahrt gewarnt. ja, wo willst Du da auch durchfahren. Tja, mein «plage blanche» - Abenteuer beschränkt sich also auf diese gut gemeisterte Schlammfahrt. Mit «Alleinfahr – Risiko». He, he, ich grinse vor mich hin! Nun brauch ich mal… vielleicht ein nettes Städtchen? Mit meinem zugepflasterten Taurus fahre ich Richtung Sidi Ifni. Meinem nächsten Ziel. Doch zuerst muss ich noch Tanken. Der verbilligte Diesel im ehemaligen Spanischsahara, lohnt sich. 75 Rappen der Liter! Da freut sich der Reisende über seinen 500 Liter Dieseltank! Ein weiterer Stopp bei einem imposanten Fels Tor sowie zwei Nächte am Strand in Gesellschaft eines Schweizers, der sich ebenfalls einen Steyr gekauft hat, bereichern meine Reise nach Sidi Ifni. Tschou Märcu, alterRocker, wir hören gell! eine der letzten Tankstellen mit Billigmost. Akhfenir. voll für ca. 0.75 Eurocent pro Liter und natürlich einen Café. Sidi Ifni! Ahh, diese alte ehemals spanische Stadt, bezaubert mich mit eben diesem spanischen Flair. Die alten Häuser aus der Kolonialzeit, sind schon etwas heruntergekommen. Aber gerade dies gibt dieser Stadt einen schönen Charme. Die meisten Häuser sind aus der Zeit um 1930 und man bedenke, dass hier die Spanier bis 1969 waren. So verwundert man sich auch nicht, dass viele Spanisch sprechen und Paella noch auf die Menuekarte gehört. Diese Abwechslung gefällt mir und ich fühle mich um Jahrzehnte zurückversetzt. Herrlich! Spontan entscheide ich mich für einen Zeltplatz am Meer. Eine Wäscherei hat es auch und so bleibe ich zwei oder drei Nächte in Sidi Ifni. schön, schön spanisch. mein Nachtessen im Hotel Nomad. "Pastella" ein Felstor bei Leghzira. nun hat mich der betonartige Schlamm auf dem Einstiegstritt genervt.
Wunderschönes Sidi Ifni… ich komme wieder! Und mit diesen Eindrücken fahre ich weiter und bin einen Tag später in… MALLORCA… nein, AGADIR! Ha, ha… wie wär’s mit einer Pizza? Mmmmh, grad Hunger und Durst. Und so kommt es, dass ich entlang der Touristenpromende einen Parkplatz suche. Noch lieber wäre mir ein Stellplatz für die Nacht. Da winkt ein Marokkaner und macht ein Zeichen des Schlafens. (zwei Hände an die eine Backe) . Ja, genau, Parkplatz zum Übernachten! Ich lande auf einem schönen, schattigen Parkplatz unter Bäumen, wo auch noch andere Camper und ein Lastwagen stehen. Guut! Den ersten Abend verbringe ich mit Pizza essen im Restaurant «Rugantino». Herrlich und natürlich viel zu viel! Schon bei der Ankunft spreche ich mit meinem Nachbarn, dem Joél aus Toulon. Ein wirklich cooler Typ und am nächsten Tag schlendern wir zusammen durch die Stadt. Und wie wir so der Promenade entlang zum Fischmarkt unterwegs sind, da sehe ich ein Pärchen vor mir. Und ich denke… kann das sein… die sehen aus wie Margot und Jürg, meine Reisegefährten aus der Wüste. Na, ja, von hinten könnten es auch Fremde sein… . «Entschuldige Joél, möglicherweise kenne ich diese Leute…» und dann renne ich mal um sie herum und «huahhh»… mit einem Sprung lande ich vor … Margot und Jürg! He, he…. So cool! Hallo Ihr beiden! die Touristenpromenade Zusammen gehen wir zum Fischmarkt beim Hafen und essen vom Tagesfang! Danach gönnen wir uns, ganz Französisch, noch ein oder zwei Gläser Rosé. Ich verabrede mich mit Margot und Jürg auf den nächsten Tag. Selber bleibe ich noch einen Abend in Agadir und zusammen mit Joél geniesse ich einen lustigen Abend mit afrikanischer Live Musik und genügend Getränken. einen Fisch im Hafen... ein Bier im englischen Pub... ein Schwatz mit den Campern. Am nächsten Tag fahre ich dann los und suche meine Freunde mit den Lastwagen. Etwas nördlich von Taghazout stehen sie am Strand und ich freue mich, meine Reisegefährten wieder zu treffen. unsere alte Truppe vom Jänner. An diesem schönen Strand werden wir leider von den Behörden vertrieben. Wir verbringen die Nacht nur ein kurzes Stück weiter nördlich, wieder am Strand. Na, ja, campen verboten. Der Polizist erklärt mir, dass ein oder zwei Camper nicht stören, aber eine grössere Ansammlung eben schon. Okay, ich bin ein Gast. Weil ich weiterhin die schöne Wärme geniesse, möchte ich sowieso mal ein paar Tage auf einen Zeltplatz und weiterhin ein bisschen relaxen. Ich weiss um den Zeltplatz «terre d’ocean». Da fahren wir hin und bleiben so etwa drei, vier Tage. Margot und Jürg zieht es allerdings weiter und auch Jürgen macht eine Solotour zu den Dünen. So bin ich friedlich mit Norbert und Hund Tebby. Mit dem Velo geht es ein paarmal nach Taghazout. Das einstmalige Fischerdorf war vor 30 Jahren ein freakiger Platz und heute ist es ein immer noch freakiger Surfspot. Auch schön und mit Jimmy Hendrix Feeling! Norbert Jürgen ! ein fröhlicher Zeltplatznachmittag, nein -tag! Taghazout entlang der Küste an schönstem Wildcamp. das Lenken nicht vergessen! Nach Tagen an der Sonne fahren wir nach Essaouira. Schön, schön, schön! Wir stehen an einem sonnenverbrannten Stellplatz mit viel Wind. Dafür nahe beim Zentrum! Velotouren in die Stadt, Spaziergänge am Strand, Souvenirläden mit kleinen Einkäufen, eine Tour in den Fischerhafen, ein Gespräch mit einem Kutterkapitän…. Es sprengt den Rahmen dieses Berichts schon wieder! Schaut einfach die Bilder! friedliches Essaouira... ich brauche so einen Kessel für das Brauchwasser! Leo- muster! "what else" Nach diesen vielen bunten Eindrücken und Städten, wäre wieder mal ein bisschen Wüste und Dünen angesagt. Doch die Reise geht auch dem Ende zu und am 12. März bin ich die erlaubten 3 Monate in diesem schönen Land. Ich bleibe weiterhin mit meinem guten Reisegefährten Norbert zusammen und als weiteren Fixpunkt gilt sein Geburtstag am 11. März. Diesen wollen wir aber in Spanien feiern und so entscheiden wir uns für eine Ausreise am 10. März. Halt! Noch nicht fertig. Im Dezember haben Norbert, ich und Helmut, ja die drei Langzeitreisenden von Marrakech, provisorisch mal abgemacht. Wir treffen uns nochmals Anfangs März im «Le Relais de Marrakech». Und auch weil Marrakech wirklich ein Höhepunkt ist. Diese Stadt hat es mir angetan. Und so fahren wir nach Marrakech Wie, Wo, Was…. Im nächsten und letzten Teil in wenigen Wochen! die Lanzeitreisenden von Marrakech. Truppe vom Dezember im "le relais de Marrakech"
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Reisebericht 5 Wunderschönes Marrakech, „auf Achse“ gen Norden, Überfahrt nach Spanien, ein Geburtstag und zum Schluss eine „Städtereise“ durch Spanien und Frankreich. Also. Nachdem ich in Essaouira noch den „Leopardenkessel“ gekauft habe, wird es Zeit, nochmals nach Marrakech zu fahren. Ob wir(Norbert und ich) dort unsere Kumpel Helmut und Jürgen treffen? Wir wissen es nicht und sind gespannt. Nach einer Tagesfahrt mit unterdessen herrlichen Temperaturen, kommen wir gegen Abend auf dem Zeltplatz „Le Relais de Marrakech“ an. He, he… und da kommt schon Jürgen strahlend auf uns zu. Sehr gut. Er ist schon ein Tag da und per Zufall steht er auch in der Nähe von Helmut‘s Wohnmobil. Plätze sind auch frei und nach einem kurzen Augenzwinkern, sind wir parkiert und haben die tollste Wagenburg. „Hör ich drei?“ Mit dieser Frage meint Jürgen, ob wir auch ein Bier trinken. Unsere Antwort lautet meist lautstark, DREI! Gegen Abend kommt auch Helmut angeradelt und wir freuen uns riesig über dieses Wiedersehen. Dies sind meine Kameraden aus der ersten Marrakechzeit im Dezember, wo ich hier mit dem Wasserpumpenschaden stand. Wiedersehen mit der Dezembertruppe in Marrakech. Ich geniesse die Tage im wärmeren und windstilleren Marrakech. Zum einen ist es ein lustiges Campingleben im „le Relais de Marrakech“ und zum anderen sind es tolle Spaziergänge und Velofahrten in und um Marrakech. Meine Besuche in der Altstadt beginne ich meistens mit einem frisch gepressten Orangensaft. Und dann los. Ab in die Medina, ab in den Souk. Immer wieder entdeckt man neue, schöne Kaufgegenstände. Und da gibt es nicht nur Teppiche und Lederhandtaschen. Nein, tausend Dinge lassen einem neugierig nach rechts, links, oben und unten schauen. Und dabei werde ich erstaunlicherweise in Ruhe gelassen. Früher, ja, da zerrten die Händler einem schon fast in die Geschäfte hinein. Aber heute… ist alles ganz ruhig und richtiggehend gemütlich. Bei so einem Stadtbummel gibt es natürlich auch mal Hunger und so kommt es, dass ich da und dort mal eine Leckerei ausprobiere. Besonders die Restaurants mit Dachterrasse haben es mir angetan. Leider habe ich diese erst gegen Schluss entdeckt, sonst wäre ich öfters in solche gegangen. ein frischgepresster Fruchtsaft auf dem "Djamaa el Fna". Terrassenrestaurant im Souk. Zwischendurch bin ich dann, als einer der wenigen, auch noch in die Piscine gesprungen. Ja, und dann ist irgendwann Schluss und die Reise neigt sich dem Ende zu. Noch nicht ganz und es wartet ja auch noch viel Spanien und Frankreich auf mich. Norbert hat in den nächsten Tagen Geburtstag und den will er in Spanien feiern. Ausserdem läuft die dreimonatige Aufenthaltsdauer in einigen Tagen ab. Deshalb fahren wir nun zu dritt Richtung Tanger. Tanger mit Ihrer tollen Altstadt würde ich gerne besuchen. Ich erinnere mich gerne an diese ebenfalls schöne und geschichtsträchtige Stadt. Doch für dieses Mal lassen wir Tanger aus. Unsere Supermobile sind schlecht parkierbar und … ach was… wir haben nun einfach genug. Die Vorfreude auf Spanien und auf ein paar kleine „Schweinefleisch-Leckereien“, wie Chorizo oder den Rohschinken „Pata negra“, ist auch nicht schlecht. Am 10. März, fast auf den Tag genau nach drei Monaten, verlasse ich Marokko. Der Hafen „Tanger Med“, ist auch noch ein kleines Abenteuer. Mir gefallen die Schiffe, die Sattelschlepper und allgemein diese internationale Hafenatmospäre. Besonders erwähnenswert ist die genaue Kontrolle unserer Fahrzeuge. Mit Hunden werden sie „abgeschnüffelt“ und als Krönung, noch durch einen „Scanner“ gelassen. Dabei fährt ein übergrosses Joch über die Fahrzeuge und „röntgt“ diese sozusagen. Auf was die Suche genau ausgerichtet ist, weiss ich nicht. Ich weiss aber, dass immer wieder Flüchtlinge aus Schwarzafrika versuchen, sich unter dem Wagen hängend, eine Überfahrt zu verschaffen. Tragisch. Kurz vor TangerMed. Man sieht Spanien ganz nah. Nach der Ankunft in Spanien, es ist so gegen Abend um vier, gilt es erst einmal einzukaufen. Morgen feiern wir Norberts Geburtstag und wir werden auf einem Stellplatz selber kochen. Ein riesiger „Carrefour“ Supermarkt ist nach drei Monaten schon fast ein Schock. Ein Wahnsinn. Aber einfach auch ein riesiges Überangebot von allem. Ich werde mir in diesem Einkaufsparadies bewusst, dass ich in den letzten Wochen nichts richtig vermisste und auch in Marokko sehr viel erhältlich ist. Ich kaufe mir dennoch dünne Schweinsschnitzel und den guten französischen Senf. Auch ein Fläschchen Wein kommt in den Wagen. Ansonsten noch… Orangen, die ich auf der ganzen Reise immer wieder genoss. Gut gelaunt und ausgerüstet fahre ich dann zu unserem Treffpunkt, einem Wohnmobilstellplatz bei Castellar de la frontera. Nachmittag in Castellar . Fleisch, herrlich mariniert und Kartoffelsalat "Jürgen style" Trotzt Parkplatzatmosphäre ganz gemütlich! Und hier ist nun die Trennung unseres Grüppchens geplant. Ich fahre nach Ronda und dann gegen Valencia und Heimwärts. Norbert wird nach Portugal fahren und Jürgen weiter durch Spanien. Helmut fährt schneller nach Deutschland. Ronda soll sehr schön sein und hat eine berühmte Stierkampfarena. Ronda? Meine Freunde waren alle schon mehrmals da. Superschön, wunderbarer Weg dahin, der Stierkampf kommt quasi von da…. und plötzlich ist es beschlossen. Wir fahren noch zusammen dahin. Ha, ha… wir sind eine richtig gute Truppe! „Auf Achse“ eben, wie in den Filmen.
Ja, die berühmte Arena war geschlossen.... macht nicht's. Am nächsten Morgen ist es dann bewölkt und kalt. Wir trennen uns und jeder fährt seinen Weg. So geht das auf Reisen. Man trifft Leute und mit einigen ist man dann länger zusammen. Mit Helmut, Jürgen und am längsten mit Norbert, habe ich mich sehr gut, ja, exzellent verstanden und eine schöne Freundschaft hat sich entwickelt. Im Whatsapp Chat haben wir die Gruppe „auf Achse“ gegründet und ein bekannter Truckeranlass im Sommer, werden wir zusammen besuchen. Motto: „auf Achse“ und nur für Fahrzeuge über 30 Jährchen. „Hör ich drei“! - „DREI“! Mein Bruder Dani hat sich vor kurzem ein neues Campingwohnmobil gekauft. Den will er testen und deshalb fährt er nach Gibraltar. Ganz klar, wir treffen uns. Ha, ha… in der Nähe von Almeria stehen wir zuerst zwei Tage auf einem schönen Zeltplatz und danach noch für einen weiteren Tag bei einem kleinen Hafenstädtchen. Obwohl es zeitweise sonnig ist, weht doch meist ein kalter Wind, was die geplanten Grillabende ausfallen lässt. Ich geniesse jedoch die Zeit gleichwohl und erlaube mir, zum zweiten Mal auf dieser Reise, eine Wagenwäsche. Tja, da kommt ganz schön Sand runter! Treffen mit Dani und seinem neuen Wohnmobil "Sambesi". Hier im schönen Hafen von ...
Nach drei Tagen fährt Dani weiter nach Gibraltar und ich setze mir Valencia als Ziel. Aufgrund des kalten Wetters werde ich nun eher noch ein paar sehenswerte Städte „reinziehen“, als Strände und Meer. So wird Valencia der Anfang meiner „Städtetour“, die natürlich gleichzeitig mein Heimweg ist. Chauffeuren Beiz mit reichhaltigen Tapas. Eigentlich kann man in Städten ja nicht campen. Ich habe unterdessen jedoch die bewachten Parkplätze entdeckt. Mit meinem Taurus ist es ja egal wo ich genau stehe. Und so parkiere ich in Valencia und später auch in anderen Städten meist auf einem zahlpflichtigen Parkplatz. Damit ist der Taurus bewacht und ich kann locker mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs sein. Valencia und suche nach Parkplatz. Ein Drink und ein Fest. Ein lockerer Abend in Valencia mit Fasnachtsfest. Dann eine schöne Fahrt nach Barcelona und wieder ein praktischer Parkplatz. Ich fahre Velo an der Strandpromenade, trinke einen Caipi beim Hafen und esse in einem der ältesten Restaurants der Stadt. Weiter besuche ich am nächsten Sonntagmorgen die Sagrada familia und kaufe mir noch ein Touristen T-shirt. Ach…, die Zeit der echten Abenteuer ist vorbei. Der älteste "Spunten" von Barcelona. Aus dem Reiseführer... die Sagrada familia mit dem Velo. Natürlich könnte man lange in Barcelona weilen, doch plötzlich zieht es mich nach Hause. Es muss allerdings nochmals erwähnt werden…, dass es am Abend einfach kalt ist und bei 10 Grad ist es nun mal auch nicht wirklich toll, draussen zu sitzen. Auf dem Weg nach Frankreich entschliesse ich mich, die Grenze an der Küstenstrasse zu passieren. Wunderschöne, geschwungene Strässchen bringen mich nach Frankreich. Ich verbringe einen weiteren Abend im Hafenstädtchen Collioure. Mein Vater hat hier mehrmals Ferien verbracht und deshalb ist mir der Name geläufig. Tatsächlich ist es ein toller Ort und ich geniesse den Fischteller draussen und im Faserpelz. weiteres Nachtessen in Collioure. Huuaahhh, schon so viele Städte und Städtchen besichtigt, so viele Male auswärts ein feines Nachtessen genossen, unzählige Kurzgespräche mit Einheimischen geführt, den Wagen gefahren, betankt und parkiert. Ich telefoniere mit Mona und kündige meine Ankunft für die nächsten Tage an. Leicht früher als geplant werde ich so um den 23. März in der Schweiz sein. Doch halt! Noch eine Stadt liegt drin. Avignon oder Arles stehen zur Wahl. Der Taurus fliegt förmlich über die Autobahn und am nächsten Nachmittag parkiere ich entlang der Rhone in Arles. Ein Spaziergang in die Altstadt, vorbei an der römischen Arena, bringt mich zum Platz mit dem „Café de nuit“. Und auch da geniesse ich noch ein Bier an der winterlichen Abendsonne. Arles, da kann ich nicht vorbeifahren. Am nächsten Morgen fahre ich zeitig los. Noch 700 Kilometer und ich bin am Abend in Horgen. Natürlich nicht ohne vorher die ganzen Stau’s um Bern, Härkingen, Egerkingen und Zürich noch „mitgenommen“ zu haben. Yeah, ich bin wieder da, da in der Schweiz! Nicht traurig über das Ende dieser Reise, sondern freudig über das schöne Wiedersehen mit Mona, fahre ich natürlich direkt an die Gehrenstrasse 17. Meine liebe Mona strahlt und Ihr gebührt grossen Dank für das entgegengebrachte Verständnis und Vertrauen in mich und für diese grosse Reise. Ohne dies wäre ich nicht gegangen! Ende. Aber noch nicht ganz! Distanz: 13323 gefahrene Kilometer |